Als Benediktinerinnen legen wir grossen Wert auf die Gestaltung der Liturgie, auf die tägliche Eucharistiefeier und das Chorgebet. In der Anbetung vor dem Tabernakel loben und preisen wir Gott und bitten stellvertretend für die Menschen, die uns ihre Nöte anvertrauen.

Die tägliche Schriftlesung und die Auseinandersetzung mit der Benediktusregel (RB) sind für unser geistliches Leben Anspruch und Nahrung zugleich.

Das Kirchenjahr und die Strukturierung unseres Klosteralltages - festgelegte Zeiten zum Beten, Arbeiten, Ausruhen, Feiern, Schlafen - bringen einen sinnvollen Rhythmus in unser Leben.

In unserem Alltag haben die gemeinsamen Gebetszeiten und die Anbetung immer den Vorrang.

Der Verzicht auf die Ehe geschieht nicht aus Missachtung; die Ehelosigkeit ermöglicht uns eine grössere Verfügbarkeit für unsere vielfältigen Aufgaben. Der Verzicht auf persönlichen Besitz (Armut ) führt zu einem inneren Abstand von den materiellen Gütern und befreit uns von den Fesseln des Konsumzwangs. Mit dem Verzicht auf die Durchsetzung des eigenen Willens (Gehorsam) entziehen wir uns nicht der Selbstverantwortung, sondern werden darin unterstützt, Egoismus und Machtgelüste in Schranken zu halten. Das Gelübde der Beständigkeit (Stabilitas ) wirkt der Ruhelosigkeit entgegen und ist Ausdruck der Treue zum frei gewählten Lebensweg und dem gewählten Kloster.

All dies lässt sich auf die Kurzformel: "Bedingungslose Nachfolge Christi" bringen.